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GESCHICHTE

Im Jahr 1978 erwachte der Guuggergeist wieder. Die Katzenmusik war mit ihren fast 70 Mitgliedern am Anschlag. Und wir Jungen wollten einfach etwas anderes. Ein paar Jugendliche beschlossen kurzerhand, eine neue Guugenmusik zu gründen. Am 16. September 1978 wurde im Restaurant Tübli die Gründungs-versammlung durchgeführt. Es wurde beschlossen, eine Guuggenmusik zu gründen, Statuten aufzustellen und so der Brunner Fasnacht einen neuen Fasnachtsverein zu schenken. Als Namen der Guuggenmusik wurden „Brunner Gusler“ oder „Nessiguugger“ vorgeschlagen. Da man ja schon eine Fasnachts-zeitung mit dem Namen Seegusler hatte und das Thema Nessi wegen der Fernsehsendung Teleboy ganz aktuell war, beschloss man, dem Seeungeheuer ein Denkmal zu setzen und die Guuggenmusik Nessiguugger zu taufen. Da die Gründung und die Taufe so intensiv waren, hat kein Schriftstück den Abend überlebt. Und so gibt es von diesem Abend nur überlebende Zeitzeugen.

In den nächsten Tagen wurden Statuten aufgesetzt und Gespräche mit den anderen Fasnachtsvereinen geführt. Nicht alle waren begeistert von der neuen Guuggenmusik. Die Katzenmusik war unser grösster Gegner zu dieser Anfangszeit. Nach einer Krisensitzung im Restaurant Mostrose haben sich dann aber die Wogen langsam geglättet. Die Bartligesellschaft war erfreut, da es am SchmuDo eine Nummer mehr am Umzug gab. Die Nüsslergesellschaft hatte Angst, dass wir mit unserem Rhythmus die Tamburen und Nüssler aus dem Takt bringen. So wurde beschlossen dass wir, sobald die Nüsslerrott in Sichtweite war, sofort das Spielen einstellen mussten. Und die Vereinigte Fasnachtsgesellschaft Brunnen war prinzipiell dafür, dass die Brunner Fasnacht neu belebt wird.

In den Tanzlokalen am Abend des 1. Fasnachtstages, SchmuDo und GüdelMo haben wir uns immer angemeldet und mit dem Wirt besprochen, wann und wie lange wir spielen durften. An diesen Abenden sind wir in den Anfangsjahren immer von Lokal zu Lokal gezogen und haben tüchtig die Geister ausgetrieben.

Auch sogenannte Buebezügli haben wir des Öfteren gemacht. Man traf sich im Brunnerhof bei Gery van Holten. Und wenn ca. 5 Guugger da waren, beschloss man, die Instrumente zu holen und sich zu verkleiden. Wir hatten am Anfang mehr Zügli als offizielle Aufritte.

Gery hatte uns von Anfang an sehr unterstützt. Zur Geldbeschaffung haben wir uns einmal vom Brunnerhofwirt über Weihnachten/Neujahr anstellen lassen. Die Nessiguugger arbeiteten für Gratisbier sowie einen Beitrag in die Vereinskasse als Heizungsaufdreher, Kofferträger, Abwascher, Barkeeper, etc. Auch besorgten wir zwei Christbäume, die im Sonderangebot auf der Urnerseeseite im Wald zum Abholen bereit standen. So ward beiden Parteien geholfen. Doch den gratis Bierausschank für die Nessi-Arbeiter würde er sicher nicht mehr abmachen. Aber Gery war zufrieden mit uns und unserer Arbeit.

Auch ein erstes Guuggenkostüm wurde geplant. Es sollte ein einheitliches Kostüm mit Grossgrind werden. Das 1. Kostüm war ein Sackgewand in schlichtem nessigrün. Der Grind sollte das kleine Ebenbild vom „Seeungeheuer vom Vierwaldstättersee“, inszeniert von Kurt Felix für die Fernsehsendung Teleboy, werden. Josef „Tschippli“ Hackl und die Maskenfabrik Steiger kreierten den Grind. Den Hals und die Kunstoffzacken montierten wir gemeinsam. Auch wurde gespritzt und gemalt nach dem Model von „Tschippli“.

Am 15. Januar 1979, 5.00 Uhr waren die Nessiguugger mit 38 Fasnächtlern zum ersten Mal an der Tagwache. Und am 17. Februar war der erste offizielle Auf-tritt zum 15. Geburtstag der Katzenmusik, jedoch ohne Nessigrind. Das komplette Kostüm mit Nessigrind wurde am SchmuDo 1979 erstmals vorgeführt und fand einen super Anklang bei der Bevölkerung. Die neue Guuggenmusik war nun offiziell geboren. Auch der Bartlivater Hans Girsberger hatte gewaltig Freude an uns.

Es gäbe noch unzählige Geschichten, die man von der Gründungszeit erzählen könnte, aber das gäbe wahrscheinlich ein dickes Buch. Kurz gesagt: „Es war einmalig und wunderschön!“

Rolf Stoll, Gründungsmitglied und erster Major der Nessiguuugger

 

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